Durch den digitalen Wandel verändern sich Berufsbilder sehr schnell. In vielen IT-Berufen rückt das Spezialistenwissen in den Hintergrund. Generalisten sind gefragt, die Prozesse nicht nur aus Sicht der IT, sondern auch aus der von Fachabteilungen beurteilen können. In diesem Beitrag zeigen wir, wie die neuen digitalen Berufsfelder aussehen.
 
Für Unternehmen ist es wichtig zentrale Mitarbeiterkompetenzen zu ermitteln. Allerdings sollte sich die IT-Industrie möglichst schnell von der Vorstellung lösen, dass jede neue Technologie automatisch ein neues Berufsbild inklusive entsprechender Qualifikationen generiert und man die Jobs nur noch ausschreiben muss. Zudem suchen Firmen oft einen Cloud-Spezialisten, ohne sich zunächst einmal über das gewünschte Know-how und die Fähigkeiten für die Aufgabe klar zu werden.
 
Neue Rollenbilder
Tatsächlich schreitet die technologische Entwicklung bei Cloud Computing, Big Data oder auch dem autonomen Fahren viel schneller voran, als sich entsprechende Jobprofile herauskristallisieren können. Hinzu kommt, dass zum Beispiel das Thema Cloud nicht nur einen tiefen IT-Sachverstand, sondern ebenso betriebswirtschaftliches Wissen voraussetzt, weil Cloud Computing tief in die Wertschöpfungsprozesse von Unternehmen eingreift. Das verdeutlicht, dass trotz ihres technischen Treibstoffs die IT allein nicht der Mittelpunkt der geschäftlichen Entwicklung ist. Neue Rollenbilder entstehen erst in der Kombination mit anderen wichtigen Fähigkeiten. Benötigte zum Beispiel ein Cloud-Spezialist in der Vergangenheit primär Kenntnisse im Bereich Systemarchitektur oder Netzwerkadministration, muss er heute in der Lage sein, zusätzlich neue vernetzte Abläufe in Anforderungen für die IT zu übersetzen. Er baut Brücken in ganz unterschiedlichen Konstellationen, nämlich zwischen IT und Business, zwischen einzelnen Fachbereichen sowie zwischen traditioneller und agiler IT. Gleichzeitig erwartet man von ihm, auch als eine Art Coach zu fungieren und Mitarbeitern über individuelle Nutzungsszenarien Wege in die Cloud zu ebnen. Mit anderen Worten sollte ein Cloud-Spezialist aktuell ein Querschnittsmanager mit hoher Affinität zu Prozessen sein.
 
Ein kompletter Wandel vom technischen zum rein betriebswirtschaftlichen Cloud-Experten kann erst dann erfolgen, wenn ein Unternehmen seine IT komplett virtualisiert hat. Fest steht, dass es um weitaus mehr geht, als das solide technische Handwerkszeug eine Cloud-Umgebung verfügbar zu machen und zu betreiben. Stattdessen läuft es mehr und mehr auf integrative und soziale Fähigkeiten hinaus. Denn neue unbekannte Techniken, die auf die Mitarbeiter zukommen, sind immer auch begleitet von Vorbehalten und Ängsten. Diese gilt es zu erkennen und abzubauen.
 
Kundenwüsche im Auge behalten
Ein App-Entwickler sollte nicht nur entwickeln können, sondern auch wissen, welchen Kundenbedarf er damit anspricht und welche regulatorischen Bedingungen zu beachten sind. Neben der reinen Softwareentwicklung müssen diese Mitarbeiter also auch noch etwas von Marketing und Compliance verstehen. Sie sollen Erfahrungen aus ganz unterschiedlichen Projekten oder Fachbereichen mitbringen, stets veränderungsbereit sein und sich demzufolge auch schnell in neue Themengebiete einarbeiten können. Hier wäre ein erfahrener Softwareentwickler vorstellbar, der bereits häufiger Online-Banking-Angebote zu Apps verdichtet hat, über strategischen Weitblick verfügt, die pragmatische Umsetzung beherrscht und dem klassischen Kundenberater das neue Thema näherbringt. Auch dieses Beispiel verdeutlicht, welchen Stellenwert Fähigkeiten jenseits reiner IT sowie abgegrenzter Geschäftseinheiten bekommen.
 
Der Spezialist auf dem Rücksitz
Sogar die technikverliebte Automobilbranche setzt zunehmend auf vielfältiges Wissen. Geht es um das selbstfahrende, vernetzte Fahrzeug oder die Elektromobilität, nehmen Themenspezialisten wie Softwareentwickler, Sensorik- oder Elektronikspezialisten eher auf dem Rücksitz als am Steuer Platz. Der Grund: Entscheider sehen Fachspezialisten nicht mehr an vorderster Front beim digitalen Wandel. Die große Mehrheit in dieser Branche spricht sich klar für den Generalisten aus.
 
Was macht einen Generalisten aus?
Der Generalist symbolisiert die Speerspitze der Digitalisierungs-Bewegung. Die jeweiligen Spezialisten brauchen möglichst viel Felderfahrung bei der Strategiefindung und Umsetzung unterschiedlicher Digitalprojekte. Obendrein sollten sie auch prozessaffin sein. Schließlich müssen agile Entwicklungen anschließend in nutzbare Anwendungen umgewandelt werden. Wer hier nur sein Technikverständnis einbringt und dafür sorgt, dass das Endprodukt entwickelt wurde, kann nicht mehr punkten. Erst wenn mit möglichst vielen Abteilungen gearbeitet wurde, womit gleichzeitig neue Prozesse eingeübt werden, verfügt der Mitarbeiter über das richtige Set an Fähigkeiten.
 
Fazit:
Dieser Trend darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Nachfrage nach IT-Spezialisten mit betriebswirtschaftlichem Know-how erst ganz am Anfang steht. Die Nachfrage wird in den kommenden Jahren immens steigen. IT-Fachkräfte mit Spezialwissen sind weiterhin gefragt. Arbeitgeber und Arbeitnehmer sollten jedoch darauf achten, dass für Mitarbeiter auch das Wissen um Prozesse außerhalb des eigenen Spezialgebiets von entscheidender Bedeutung ist.
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Quellen:
Mehr Generalist als IT-Spezialist
Fachwissen allein reicht für IT-Karriere nicht